«Den Blick etwas nach oben, bitte...»

Franz Hohler ist der Christkatholischen Kirchgemeinde der Region Olten seit seiner Kindheit verbunden. Dies manifestiert sich nicht nur in der KunstamBau-Arbeit, die er 2018 gemeinsam mit der Künstlerin Adelheid Hanselmann für den damals frisch renovierten Innenraum der Stadtkirche geschaffen hat. Er ist hier nach wie vor ein gern gesehener Gast. So bereitet er etwa zusammen mit dem Organisten Christoph Mauerhofer für die «Lange Nacht der Kirchen» am 2. Juni 2023 eine Veranstaltung im Oltner Gotteshaus vor.

Für die Fotoausstellung öffnet die Kirchgemeinde dem Jubilar deshalb gern ihre Räume. Die Empore bietet ein stimmungsvolles Ambiente für die Präsentation der von Franz Hohler selbst getroffenen Auswahl aus seinen über viele Jahre hinweg entstandenen Fotografien. Damit gewährt uns der vielseitige Kulturarbeiter Einblick in einen weiteren, bisher privat gehaltenen Bereich seiner kreativen Tätigkeit.

In den Fotografien tritt uns Hohler als aufmerksamer Beobachter entgegen, mal den Schalk im Nacken, mal den scharfen Kommentar auf der Zunge. Poetisches wie Absurdes lässt sich finden, Lustiges und Trauriges ebenso. Oft wirkt es, als habe er mit der Kamera in Sekundenschnelle eine ganze Geschichte erfasst oder aber eine Situation visuell fixiert, aus der eine Erzählung wachsen könnte. Zur ausgesprochen bildhaften Sprache seiner Texte lassen diese sprechenden Bilder also eine deutiche Verwandtschaft erkennen.

Eine etwas aus der Reihe tanzende Fotoserie spiegelt humorvoll die «Leiden» einer begehrten Figur des öffentlichen Lebens, wie Franz Hohler sie zweifelsohne seit vielen Jahren ist: «Wie Ihr mich, so ich Euch» titelte Das Magazin 2016. Im reich bebilderten Beitrag berichtet Hohler, der immer und immer wieder für die mediale Berichterstattung portraitiert wird, wie er eines Tages den Spiess umdrehte und die ihn fotografierenden Fotograf:innen beim Fotografien selbst fotografierte. Bis heute wächst die inzwischen umfangreiche Portraitsammlung von sich zwischen Bücherwänden, Schreibtisch und Stühlen in seiner Wohnung verrenkenden Fotograf:innen weiter. Sie verdeutlicht Hohlers besondere Gabe, alltäglichen Begebenheiten eine «bühnenreife» Form zu verleihen und selbst dem schlichtesten Motiv oder der scheinbar einfachsten Geschichte eine überraschende, irritierende Wendung zu geben.

Gesamtprojekt «Franz und Hohler»

Zur Feier des achtzigsten Geburtstags von Franz Hohler ehrt seine Heimatstadt das vielfältige Schaffen des Jubilars ein halbes Jahr lang mit einem bunten Strauss an Ausstellungen und Veranstaltungen.

Gleich mehrere Institutionen haben sich dafür zusammengetan: Gemeinsam beleuchten das Kunstmuseum und das Historische Museum mit vier sich ergänzenden Ausstellungen das Hohler’sche Universum von unterschied­licher Seite. Als besonderes Highlight werden in der Stadtkirche erstmals Fotografien von Franz Hohler zu sehen sein, die Einblick in einen bisher unbekannten Bereich der kreativen Tätigkeit des Autors, Bühnenkünstlers, Cellisten und Aktivisten geben.

Diese Kernanlässe werden von einem vielfältigen Vermittlungs- und Ver­an­staltungsprogramm verschiedener Akteur:innen begleitet. Es soll das Schaffen des Jubilars nicht nur seiner grossen Fangemeinde, sondern auch einem breiteren Publikum näherbringen.

Drehscheibe für alle Informationen ist die Projektwebsite franzundhohler.ch

Pressespiegel

26.1.2023, Oltner Tagblatt
Der Vater des Totemügerli wird 80-jährig: In Olten wird das Franz-Hohler-Halbjahr eingeläutet
von Urs Huber https://www.tagblatt.ch/solothurn/kanton-solothurn/zum-80-geburtstag-von-franz-hohler-entsteht-etwas-ganz-grosses-alle-koennen-mitmachen-ld.2423561

28.2.2023, Oltner Tagblatt
«Als Kabarettist steht man unter Populismusverdacht»: Franz Hohler über die Ungeduld – und Olten, die Stadt seiner Jugend
von Vanessa Simili

1.3.2023, SRF, Kulturplatz (Zum Oltner Projekt ab Minute 20.40)
Hoch lebe der «Weltuntergangspoet» Franz Hohler
mit Eva Wannemacher und Franz Hohler

2.3.2023, Oltner Tagblatt
Zum 80. Geburtstag von Franz Hohler: Ein grosses Buch voller Wünsche, Grüsse und Erinnerungen – und alle können mitmachen
von Philippe Affolter