Sammlung
Das Kunstmuseum Olten beherbergt eine Sammlung mit eigenständigem Profil. Sie umfasst fast ausschliesslich Schweizer Kunst von überregionaler Bedeutung, darunter hochkarätige Einzelwerke und wichtige Werkgruppen von Vertreter*innen der Avantgarden des 19. und 20. Jahrhunderts. Auch Werke von Künstler*innen aus der Region nehmen in der Sammlung einen wichtigen Platz ein.
Das Sammlungskonzept sieht vor, vorhandene Schwerpunkte zu vertiefen und das Solothurner Kunstschaffen wie auch die eigene Ausstellungstätigkeit zu dokumentieren. Die Sammlung wird aktiv in das Ausstellungsprogramm miteinbezogen. Werkgruppen werden jeweils in die thematischen Schauen integriert oder parallel zu den Wechselausstellungen präsentiert, so dass die Sammlung in immer wieder neuen Konstellationen sichtbar ist und diskutiert wird. weiterlesen
Bezugnehmend auf den historischen Kernbestand rund um den Nachlass des politischen Zeichners und Karikaturisten Martin Disteli (1802–1844) bilden bis heute figurative, gesellschaftskritische und sozial engagierte, aber auch humoristische Positionen in den Medien Malerei, Zeichnung, Druckgraphik, Photographie und Video einen Sammlungsschwerpunkt. Aufgrund der spezifischen räumlichen Situation des Museums überwiegen zweidimensionale Werke in kleineren bis mittelgrossen Formaten sowie Konzeptkunst und ortsbezogene installative Arbeiten. Skulpturale Werke stehen oft in Zusammenhang mit der im öffentlichen Raum platzierten Kunst.
Einen besonderen Stellenwert geniesst der Nachlass des Oltner Zeichners und Karikaturisten Martin Disteli (1802–1844), der zu den grossen Künstlerpersönlichkeiten der Schweiz zählte und die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen seiner Zeit prägte. Die umfangreiche Graphiksammlung umfasst bedeutende Bestände im Bereich der Karikatur sowie aus der Zeit der Moderne, der Neuen Sachlichkeit und des Expressionismus.
Zudem bewahrt das Kunstmuseum Olten mehrere Nachlässe und Werkgruppen, die für die kunsthistorische Forschung von Interesse sind:
Dies betrifft die Nachlässe der Oltner Künstler Martin Disteli (1802–1844), Hans Küchler (1929–2001), Hans Munzinger (1877–1953) und Meinrad Peier (1903–1964), die Teilnachlässe von Otto Frölicher (1840–1890) und Frank Buchser (1828–1890), den Vorlass des aus Olten stammenden Solothurner Künstlers Jörg Mollet (*1946) sowie die Schenkung des Gemäldenachlasses und der Plakat-, Wandbild- und Mosaikentwürfe von Otto Morach (1887–1973). Ebenfalls zu nennen ist die bereits vereinbarte zukünftige Übernahme einer umfassenden Werkgruppe des Ostschweizer Künstlers Ferdinand Gehr (1896–1969), dessen Schaffen mit den Fresken in der Marienkirche in Olten prominent vertreten ist.
Ausgehend von den historisch gewachsenen Schwerpunkten wird die Sammlung durch gezielte Ankäufe und die Annahme von Schenkungen und Deposita mit Bedacht in die Gegenwart geführt. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Verbesserung der Repräsentation von Künstlerinnen. Der Verein Freunde Kunstmuseum Olten schliesst durch den Erwerb hochkarätiger Werke Lücken in der Sammlung und ergänzt bestehende Schwerpunkte. Einen weiteren Schwerpunkt bilden neu die Stiftung für Kunst des 19. Jahrhunderts und ihre Sammlung, die mit Zeichnungen, Druckgraphiken, illustrierten Büchern, Mappenwerken und Gemälden der Romantik und des frühen Realismus den Gründungsbestand des Kunstmuseums um wichtige Facetten ergänzt.
Das Kunstmuseum Olten ist offen für Zugänge von Deposita aus den Bereichen Schweizer Moderne, Schweizer Expressionismus, Schweizer Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und Kunst aus der Region.
Sammlungsgeschichte
Die Sammlung des Kunstmuseums Olten geht zurück auf eine um die Mitte des 19. Jahrhunderts begründete Kollektion von Werken des wichtigen politischen Zeichners und Karikaturisten Martin Disteli (Olten 1802 – 1844 Solothurn). Ab 1905 wurde diese allmählich zur allgemeinen Kunstsammlung erweitert, zunächst mit Blick auf Künstler der Region Olten/Solothurn. Dank dem Engagement des 1914 gegründeten Kunstvereins kamen Werke von prägenden Schweizer Künstlern wie etwa Frank Buchser, Albert Anker oder Cuno Amiet hinzu. In jüngerer Zeit bilden sich die Ausstellungstätigkeit und die Tendenzen der Gegenwartskunst vermehrt in der Sammlung ab.