01.12.2018 — 17.02.2019 | Dienstraum

Lucie Schenker
En rose

Dienstraum #04

Auf Einladung der SBB bespielt das Kunstmuseum Olten einen ehemaligen Dienstraum auf dem zentralen Perron 7 des Oltner Bahnhofs ab Frühsommer 2018 mit zeitgenössischer Kunst. Die explizit für diesen Ort geschaffenen Werke nehmen Bezug auf das besondere Flair des Bahnhofs mit seinen eigenen Gesetzmässigkeiten. Auch die Tatsache, dass Oltens Geschichte eng mit der Entstehung des Schweizer Eisenbahnnetzes verbunden ist, soll darin Widerhall finden. Mitten im Pendlerstrom entsteht so ein Ort für Entdeckungen und Überraschungen, zum Nachdenken und Schmunzeln, zum Innehalten und Staunen. Den Auftakt machen Werke aus der Museumssammlung, die sich für die Präsentation im Bahnhof anbieten, aktuell:

Das Werk von Lucie Schenker ist untrennbar mit dem Textilen verbunden. Charakteristisch für ihre vornehmlich skulpturale Sprache ist der Gebrauch von taktilen «Stoffen» – von leichten Textilien über Plexiglas, Plastikfolie und Draht bis hin zu Eisenstäben –, welche die Künstlerin zu gewobenen oder gestrickten Strukturen von eindrücklicher Materialiät verarbeitet.  weiterlesen

Die so entstandenen Skulpturen und Installationen wirken oft wie in Auflösung begriffen oder aufgebrochen, was durchaus beabsichtigt ist. Zwischenräume sind wesentliche Komponenten ihrer Arbeit, die Linie ist das zentrale formale Mittel. Denn das durchscheinende Licht, das den dichten, oft schweren Werkstoffen grösstmögliche Transparenz und Leichtigkeit verleiht, ist ein zentrales Anliegen von Schenkers Kunst.

Aber auch die umgebende Architektur des ehemaligen Dienstraums wird durch die sparsame Intervention in Szene gesetzt. Harte und weiche, runde und eckige Formen treffen aufeinander. Decke, Wand und Boden verbindendend, füllen sie den Raum mit neuen Inhalten und machen ihn zum Gefäss von Anspielungen und Ideen.

Künstler*innen

Lucie Schenker (*1943)

Die gelernte Textilentwerferin aus St. Gallen hat schon immer mit verschiedenen Materialien gearbeitet. Von Metall – Eisen und Stahl – hart und schwer – über Plexiglas und Plastikfolie bis hin zu sehr unterschiedlichen, federleichten Textilien. Dabei zieht sich der Wunsch, einen Körper zu schaffen, der vom Licht durchdrungen wird, wie ein roter Faden durch ihr über 40-jähriges Schaffen.

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