26.03. — 24.06.2018 | Beletage
Otto Morach im Tessin / Otto Morach in Ticino
im Museo Epper, Ascona
Die Fondazione Epper stellt den Solothurner Expressionisten Otto Morach (1887–1973) erstmals dem Tessiner Publikum vor. Sie rückt damit einen Künstler in den Fokus, der sich wiederholt in Ascona aufgehalten hat und von der Tessiner Landschaft zu zahlreichen Gemälden, Zeichnungen und Graphiken inspiriert wurde.
Im Zentrum steht jedoch die frappante inhaltliche und stilistische Verwandtschaft im frühen Schaffen von Otto Morach und Ignaz Epper (1892–1969), in dessen Atelierhaus das Museum untergebracht ist. Beide Künstler lebten 1918/19 in Zürich. Ihre damaligen Themen spiegeln das Lebensgefühl am Ende des Ersten Weltkriegs. Seiltänzer, Artisten und einsame Kaffeehausbesucher verweisen auf das Prekäre menschlicher Existenz in Krisenzeiten. Erschütterung spricht aus den Portraits und Selbstbildnissen jener Jahre. Ihr Interesse für industriegeprägte (Stadt)Landschaften, für Baustellen, Eisenbahnen oder Brücken- und Tunnelbauten offenbart ein zwiespältiges Verhältnis zu technischen Neuerungen, das zwischen Zukunftsangst und Technikbegeisterung pendelt.
Mit der Ausstellung, die in Kooperation mit dem Kunstmuseum Olten entsteht, wird Neuland betreten. Denn bisher hat die Gegenüberstellung von Morach und Epper, zwei der bedeutendsten Vertreter des Schweizer Expressionismus, in der Rezeption kaum Beachtung gefunden. Im Winter 2018/19 wird der in Ascona lancierte Vergleich in Olten mit einer grossen Schau vertieft und kontextualisiert.
Künstler:
Otto Morach (1887–1973)