14.09. — 22.11.2020 | Dienstraum
Raphael Stucky
Wind
Dienstraum #11
Auf Einladung der SBB bespielt das Kunstmuseum Olten den ehemaligen Dienstraum mit zeitgenössischer Kunst. Die elfte Intervention hat Raphael Stucky (*1989) realisiert. Er präsentiert zwei Keramikobjekte – ein ungleiches Paar, das zum vergleichenden Schauen anregt und dazu auffordert, in die Geräuschkulisse des Bahnhofs hineinzuhören.
Vergegenwärtigt man sich die Klänge, welche die Referenz-«Instrumente» der Skulpturen durch die Bewegung von Luft erzeugen, so wird deutlich, dass hier unterschiedliche gesellschaftliche Kontexte und Werte aufeinanderprallen – Bühne und Alltag, Kultur und Technik, Kunst und Arbeit, High and Low oder Musik und Lärm...
Wo die Grenze zwischen diesen Kategorien verläuft, wie sie sich verschieben oder aufweichen lässt, an welcher Stelle Alltagsgeräusche wie etwa das Pfeifen des Fahrtwinds eines Zuges oder das Rauschen des Windes im Wald einzuordnen sind, oder gar, wo die Musik ihren Ursprung hat, das sind Fragen, die sich durch die Gegenüberstellung ergeben. weiterlesen
Solche Fragen durchziehen das gesamte Schaffen des in Ernen im Oberwallis aufgewachsenen, heute in Basel lebenden Künstlers, Musikers und Kurators, der über Ausstellungen und einen Film zum Begegnungszentrum Cultibo auch mit Olten verbunden ist.
In seinen neueren Arbeiten untersucht Raphael Stucky die Nähe zwischen physischer Arbeit, Rhythmus und Musik. Er tut dies an diversen Schnittstellen zwischen bildender Kunst, Performance, Klangkunst und Musik. Zu seinen Medien gehören neben der Keramik auch die Zeichnung, Video-Loops, Sound Art und DIY-Instrumentenbau. In Bezug auf die Arbeit «Wind» sind besonders Stuckys «Hammerflöten» interessant: gebrauchte Werkzeuge, die er zu spielbaren, auch perkussiv einsetzbaren Instrumenten erweitert hat, und die er gemeinsam mit Res Thierstein (als «Hammer Band») in performativen Settings zum Tönen bringt.
Am Bahnhof Olten sind es die Betrachter*innen, die als Interpret*innen der beiden «winds» gefragt sind. Was hören Sie, wenn Sie die Augen schliessen? Und wie stellen Sie sich den Auftritt der archaisch anmutenden Objekte vor?
Künstler*innen
Raphael Stucky
In seinen neueren Arbeiten untersucht Raphael Stucky die Nähe zwischen physischer Arbeit, Rhythmus und Musik. Er tut dies an diversen Schnittstellen zwischen bildender Kunst, Performance, Klangkunst und Musik. Zu seinen Medien gehören neben der Keramik auch die Zeichnung, Video-Loops, Sound Art und DIY-Instrumentenbau. In Bezug auf die Arbeit «Wind» sind besonders Stuckys «Hammerflöten» interessant: gebrauchte Werkzeuge, die er zu spielbaren, auch perkussiv einsetzbaren Instrumenten erweitert hat, und die er gemeinsam mit Res Thierstein (als «Hammer Band») in performativen Settings zum Tönen bringt.