Einleitung

Neues Kunstmuseum Olten


Das Kunstmuseum Olten ist eines der kleinen unter den professionell geführten Kunstmuseen der Schweiz, verfügt über eine Sammlung mit Schweizer Kunst von überregionler Bedeutung und richtet ein national und international beachtetes Ausstellungsprogramm aus.

Als städtische Institution wirkt es mit seinem starken Engagement im Bereich Bildung und Vermittlung und seiner regelmässigen Publikations- und Forschungs­tätigkeit als wichtiger Speicher des Bildgedächtnisses der Region und prägt gemeinsam mit den beiden Kunstmuseen Solothurn und Grenchen die kulturelle Identität des Kantons und der Region entscheidend mit.  weiterlesen


Das Kunstmuseum Olten befindet sich jedoch in einem Gebäude, das nicht als Museum konzipiert wurde und den Anforderungen an ein modernes Kunstmuseum längst nicht mehr genügt. Dies betrifft die Präsentation der Kunstwerke, die klimatischen Bedingungen für das Publikum und für die Kunst, die Sicherheit wie Traglasten oder Brandschutz, Raumgrössen, Zirkulationswege, Hindernisfreiheit, Arbeitsräume und nicht zuletzt den fehlenden Lift. Deshalb haben der Stadtrat und das Gemeindeparlament nach umfassenden Vorabklärungen im September 2020 den Auftrag erteilt, an der Kirchgasse 10 ein neues Kunstmuseum zu planen. 2021 wurde daraufhin ein einstufiger Projektwettbewerb für Generalplanerteams im selektiven Verfahren durchgeführt.

Nach über 50 Jahren des Wartens und wiederholten Strategieänderungen ist mit dem von der Stadt Olten ausgelobten Architekturwettbewerb «Kunstmuseum Olten und Wohn- und Geschäftshaus» endlich eine nachhaltige und zukunftsträchtige Entwicklung der Infrastruktur in greifbare Nähe gerückt. Gewonnen hat den Wettbewerb die ARGE Buchner Bründler Architekten AG, Basel / Proplaning AG, Basel, und Robin Winogrond Landschaftsarchitekten, Zürich mit einem architektonisch wie städtebaulich überzeugenden Projekt.

Am 25. September 2022 muss der vom Parlament im Juni genehmigte Projektierungskredit vom Volk an der Urne bestätigt werden, weil gegen den Parlamentsbeschluss das Referendum ergriffen wurde. Bei einem JA kann die Planung fortgesetzt und das Projekt bis zur Baureife entwickelt werden, damit dem Parlament und der Bevölkerung im Herbst 2023 der Baukredit zur Genehmigung vorgelegt werden kann.

Bauprojekt

von Buchner Bründler Architekten

Ansicht Kirchgasse
Ansicht Kirchgasse
Ansicht Munzingerplatz, Stampflehmfassade
Ansicht Munzingerplatz, Stampflehmfassade

Wie vom Wettbewerbsprogramm vorgeschrieben, wird das Kunstmuseum von seinem heutigen Standort an der Kirchgasse 8 ins Nachbarhaus an der Kirchgasse 10 (ehem. Naturmuseum, aktuell zwischengenutzt vom IPFO) umziehen und dort eine Erweiterung gegen den Munzingerplatz hin erhalten. Damit kehrt das Museum an seinen Ausgangsort zurück, denn die städtischen Sammlungen waren zu Beginn im ersten Schul- und späteren Gemeindehaus der Stadt untergebracht. Im Gebäude an der Kirchgasse 8 soll ein Geschäfts- und Wohnhaus entstehen.

Das Siegerprojekt von Buchner Bründler Architekten zeugt laut Wettbewerbsjury von einem respektvollen Umgang mit der historischen Substanz. Es schafft einen atmosphärisch stimmigen Ort, der den Besuch des Kunstmuseums Olten auch architektonisch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lässt und die Kirchgasse, den Munzingerplatz und den Platz der Begegnung städtebaulich aufwertet.

Das Siegerprojekt zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass es der ehemaligen Hinterseite zum Munzingerplatz mit einer im Raum und in der Höhe abgestuften Platzfassade einen städtbaulich klaren und attraktiven Rahmen verleiht. Die bestehenden Bauten an der Kirchgasse werden weitgehend erhalten und damit deren Substanz nicht nur in denkmalpflegerischer, sondern auch punkto Nachhaltigkeit geschont. Wie das Kunstmuseum erhält auch die Liegenschaft Kirchgasse 8 einen Anbau, der die Enge des heutigen Gebäudes auflöst und vielfältige Nutzungen erlaubt.

Ansicht Munzingerplatz
Ansicht Munzingerplatz
Seitenansicht vom Café Gryffe aus
Seitenansicht vom Café Gryffe aus
Schnitt Kirchgasse 10 (nach Überarbeitung April 2022)
Schnitt Kirchgasse 10 (nach Überarbeitung April 2022)
Grundriss EG, Kirchgasse 8&10 (nach Überarbeitung April 2022)
Grundriss EG, Kirchgasse 8&10 (nach Überarbeitung April 2022)
Grundriss UG, Kirchgasse 8&10 (nach Überarbeitung April 2022)
Grundriss UG, Kirchgasse 8&10 (nach Überarbeitung April 2022)
Grundriss 1. OG, Kirchgasse 8&10 (nach Überarbeitung April 2022)
Grundriss 1. OG, Kirchgasse 8&10 (nach Überarbeitung April 2022)
Grundriss 2. OG, Kirchgasse 8&10 (nach Überarbeitung April 2022)
Grundriss 2. OG, Kirchgasse 8&10 (nach Überarbeitung April 2022)
Grundriss 3. OG, Kirchgasse 8&10 (nach Überarbeitung April 2022)
Grundriss 3. OG, Kirchgasse 8&10 (nach Überarbeitung April 2022)

Wir freuen uns
auf das neue Kunstmuseum!

Das umgebaute Haus an der Kirchengasse 10 wird

  • endlich hindernisfrei sein und die vielen bestehenden Infrastrukturmängel lösen.
  • insgesamt (mit Ausnahme des Depots) nicht grösser, aber für die Oltner:innen und Besucher:innen offener und besser nutzbar sein.
  • Platz zur Verfügung stellen für Gastveranstaltungen und für Kooperationsprojekte.
  • den Besucher:innen einen attraktiven Rahmen für den Kulturgenuss bieten.
  • der wertvollen Sammlung eine sichere und zeitgemässe Aufbewahrung geben.
  • einen neuen Anziehungspunkt im Zentrum der Stadt bilden.
  • Olten ein frisches Gesicht verleihen.
  • dank der nachhaltigen Architektur von Buchner Bündler Architekten (Stampflehmfassade) die Ideen der Energiestadt Olten unterstützen.

Die Architekten

Buchner Bründler Architekten

Text Architekten…





Der Prozess

Ein Blick zurück
Was bisher geschah

 

  • Der heutige Standort des Kunstmuseums an der Kirchgasse 8 war von Anfang an ein Provisorium; schon 1969 montierte man eine möglichst billige, nur auf eine kurze Betriebsdauer ausgerichtete Beleuchtung. Dass dieselben Lampen, für die es längst keine Ersatzteile mehr gibt, noch heute im Museum hängen, steht exemplarisch für den Umstand, dass schon seit 50 Jahren nicht mehr in die Liegenschaft investiert wurde, weil ein Neubauprojekt immer wieder von neuem nahe schien.
  • Nach der Erstellung des Berichts «Kultur in Olten» 2004 wurden die Bedarfsabkärung, die Standortklärung und ein Vorgehensplan für Ausbau und Sanierung der drei städtischen Museen im Regierungsprogamm 2005–2009 als Zielsetzung festgeschrieben.
  • Basierend auf einer umfassenden Studie fasste das Gemeindeparlament 2009 einen Grundsatzentscheid über die Weiterführung der drei städtischen Museen als eigenständige Institutionen.
  • Trotzdem wurde 2013/14 die Grundsatzfrage im Rahmen von Sparbemühungen zur Gesundung der städtischen Finanzen erneut gestellt. Aus diesr Überprüfung gingen die Museen, trotz schmerzlicher Sparschnitte, letztlich gestärkt hervor. Ihren wesentlichen Beitrag zur Standortattraktivierung, ihren Bildungsauftrag und ihre Leistung in Bezug auf die Bewahrung des kulturellen Erbes anerkennend, wurde die schrittweise Erneuerung aller Institutionen beschlossen.
  • Im November 2019 konnte der 1. Schritt mit der Eröffnung des Haus der Museen (Historisches Museum, Naturmuseum und Archäologisches Museum Kanton Solothurn) erfolgreich abgeschlossen werden.
  • Im Anschluss daran wurden die Vorbereitungsarbeiten für Schritt 2, die Sanierung des Kunstmuseums, eingeleitet. Diese beinhalteten die Erarbeitung eines neuen Betriebs- und Museumskonzepts sowie eines Raumprogramm und eines Mengengerüsts zur Berechnung der nötigen Depotflächen.
  • Am 24.9.2020 entschied das Stadtparlament einstimmig, dass das stark sanierungsbedürftige KMO eine Erneuerung erfahren soll. Damit wurde die Grundlage für den Architekturwettbewerb gelegt. Museumskonzept, Raumprogramm, Standort und Verfahren wurden vom Parlament gutgeheissen sowie ein Kostendach von 14 Mio. CHF für das KMO definiert.
  •  Im Januar 2021 wurde dann der Architekturwettbewerb ausgeschrieben, an dem sich in der Präqualifikationsrunde 98 Büros bewarben, darunter zahlreiche nationale und internationale Grössen.
  • Aus diesem grossen, hochkarätig besetzten Bewerber*innenfeld wurden 14 Teams ausgewählt, die im eigentlichen Wettbewerb Projekte einreichen durften. Das Siegerprojekt von Buchner Bründler Architekten wurde im August 2021 präsentiert. Aus der Sicht des Kunstmuseums löst es die Aufgabe höchst qualitätsvoll und innovativ.
  • In der nachgelagerten ersten Überarbeitungsphase konnten geringfügige betriebliche Mängel behoben und durch Anpassungen die Einhaltung des definierten Kostendachs sichergestellt werden.
  • Für die Weiterentwicklung und den Betrieb der Kirchgasse 10, unseres heutigen Domizils, schrieb die Stadt einen Investorenwettbewerb für die Übernahme der Liegenschaft im Baurecht aus. Wegen mangelndem Interesse auf Seite der Investoren, zurückzuführen mit grosser Wahrscheinlichkeit auf die beabsichtigte Vergabe im Baurecht anstelle eines Verkaufs, entwickelt die Stadt nun auch dieses Projekt selbst.
  • Am 23. Juni 2022 wurde dann vom Parlament der sog. Projektierungskredit freigegeben. Damit kann die Detailplanung vorangetrieben werden, die das Projekt – so der Plan – bis im November 2023 soweit konkretisieren kann, dass das Volk über den Baukredit abstimmen kann.
  • Da das Referendum gegen den Entscheid des Parlaments ergriffen wurde und die benötigten Stimmen zusammengekommen sind, muss der Kredit nun zusätzlich vom Souverän an der Urne bestätigt werden. Die entsprechende Abstimmung ist für den 25. September 2022 geplant.