06.12.2024 — 05.01.2025 | extern (IPFO)

AdventsHaus für Fotografie

Licht aus Sicht von Oltner:innen

Unter dem Titel «AdventsHaus der Fotografie. Licht – aus der Sicht von Oltner:innen» präsentiert das Haus der Fotografie Olten (IPFO) gemeinsam mit 24 Oltner Institutionen und Vereinen eine Ausstellung als Adventskalender. Die Schau wächst täglich um einen Beitrag, der jeweils um 19.15 Uhr mit einem Input der Leihgeber:innen und einem Apéro gefeiert wird. Ab Weihnachten ist die vollendete Ausstellung bis zum 5. Januar 2025 im Nachbarhaus des Kunstmuseums zu sehen.

Das Kunstmuseum Olten beteiligt sich mit Werken aus der Sammlung von Barbara Davatz (*1944) und Roland Roos (*1974). Es eröffnet das Samichlausfenster am 6. Dezember und zaubert für die Gäste neben den Exponaten auch eine «erleuchtende» Chlausenüberraschung als «Bhaltis» aus dem Sack.

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Das Kunstmuseum Olten bringt zwei Kunstwerke aus seiner Sammlung ins AdventsHaus für Fotografie, die sich dem Thema Licht auf ganz unterschiedliche Weise nähern: «Himmel und Erde» (1974–1984) von Barbara Davatz und «Babel» (2013) von Roland Roos. Sie stehen auch für sehr unterschiedliche Arten, Kunst zu machen und Fotografie als künstlerische Technik zu nutzen, sowie für unterschiedliche Gründe, wie und warum Kunst ins Museum kommt.

Barbara Davatz (*1944) ist klassische Fotografin. Die analogen Schwarz-Weiss-Fotografien künden von «Seh-Lust», Liebe zur Natur und der Sorge um sie. Eingefangen wurden sie über Jahre spontan «on the road». Erst viel später kam ein übergeordneter Sinn hinzu: der Wert und die Gefährdung unserer Lebensgrundlagen. Licht ist zentral: Es modelliert die Oberfläche der Erde und strukturiert den Himmel. Es macht Bewegung und Flüchtigkeit sichtbar und vermittelt die Schönheit der Natur. Davatz huldigt dem Licht als Lebensspenderin und Voraussetzung unserer Wahrnehmung der Welt. 

Roland Roos (*1974) ist Konzeptkünstler. Mit humorvoll-kritischen Aktionen unterläuft er Konventionen. Viele Projekte sind temporärer oder immaterieller Natur. Die Fotografie hat dokumentarische oder ergänzende Funktion, wie bei «Babel», das auf Einladung des KMO für eine Ausstellung entstand. Dazu gehörten eine temporäre Skulptur, eine Intervention im öffentlichen Raum und eine Fotoserie. Roos lieh von fünf Oltner Firmen einen Buchstaben ihrer Leuchtschrift aus, um in der Ausstellung «BABEL» zu schreiben. Draussen klafften dunkle Sprach-Lücken, die amüsante Bedeutungsverschiebungen erzeugten.

Roos interessiert sich für künstliches Licht als Kommunikationsmittel in der Kakofonie der Informationsflut unserer kapitalistischen Gesellschaft. Dass Dysfunktionales bei ihm Sinn stiftet, ist provokant und unheimlich. Denn was, wenn weitere Buchstaben erlöschen? Blackout – ein Desaster. Ein ähnliches Szenario kennen wir aus der Geschichte «Turmbau zu Babel», in der Gott mittels Sprachverwirrung ein massloses Bauprojekt stoppte.

Die Beiträge vermitteln eine Ahnung von der Vielfalt künstlerischer Arbeitsweisen, auch in Bezug auf die Fotografie. Einen Einblick in die Sammlung bietet aktuell die von Lisa Christ und Patrick Frey kuratierte «Schatzkammer Sammlung», u.a. mit weiteren Fotografien von Barbara Davatz.

Veranstaltungen

19:15 | extern (IPFO)

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Adventsfenster #6

AdventsHaus für Fotografie