09.09. — 11.11.2018 | Beletage

Lucie Schenker, Edit Oderbolz, Reto Pulfer
Weiche Raster

Das Werk Lucie Schenkers (*1943) ist untrennbar mit dem Textilen verbunden. Damit steht es exemplarisch für die Arbeit einer ganzen Generation von Schweizer Kunstschaffenden, die sich mit taktilen Strukturen und Geweben auseinandergesetzt haben. Heute ist wieder ein erstarktes Interesse an der spezifischen Qualität textiler Techniken zu beobachten. Um in experimenteller Form einen Beitrag zur Reflexion über dieses Phänomen zu leisten, nutzt das Kunstmuseum Olten das Werk der St. Gallerin als Ausgangspunkt für ein Ausstellungsprojekt mit drei Kunstschaffenden unterschiedlichen Alters. Eine Begleitpublikation kontextualisiert das Vorhaben.

Charakteristisch für die skulpturale Sprache Lucie Schenkers ist der Gebrauch von Textilien, Plexiglas, Plastikfolie, Eisen oder Eisendraht, die sie zu gewobenen oder gestrickten Strukturen von eindrücklicher Materialität verarbeitet. Ihre Installationen wirken oft wie in Auflösung begriffen oder aufgebrochen. Dass durchscheinendes Licht den dichten Werkstoffen Transparenz und Leichtigkeit verleiht, ist ein zentrales Anliegen ihrer Kunst. Die umgebende Architektur wird dadurch in Szene gesetzt, ohne den Raum zu dominieren.

Edit Oderbolz (*1966) beschäftigt sich in ihren dreidimensionalen Werken ebenfalls intensiv mit Lesarten von Raum und Material. In minimalistischer Formensprache kreiert sie mit einfachen Setzungen Objekte und Installationen aus so unprätentiösen Materialien wie Holzperlen oder Spanplatten, Teppichen, Stoffen und Armierungseisen. Humorvoll und poetisch aktiviert sie das emotionale Potential und die Geschichten dieser Gegenstände. Zugleich verraten ihre abstrakten, assoziationsreichen Skulpturen eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit Architektur.

Das breitgefächerte Werk von Reto Pulfer (*1981), welches neben bildnerischen und skulpturalen Arbeiten auch Performance, Musik und literarische Texte umfasst, ist gleichwohl im Textilen verhaftet. Mit aufgespannten, teils bemalten oder zusammengestückten Tüchern bildet Pulfer immersive Installationen, die wie begehbare Malerei wirken. Der Stoff ist zugleich Metapher und Substanz der vom Künstler evozierten synästhetischen Zustände. Sein zur Ausstellung erscheinender Roman «Dschina» wird Arbeiten gegenübergestellt, die parallel zum Schreiben entstanden sind.

kuratiert von Dorothee Messmer

Künstler*innen

Lucie Schenker (*1943)

Charakteristisch für die skulpturale Sprache Lucie Schenkers ist der Gebrauch von Textilien, Plexiglas, Plastikfolie, Eisen oder Eisendraht, die sie zu gewobenen oder gestrickten Strukturen von eindrücklicher Materialität verarbeitet. Ihre Installationen wirken oft wie in Auflösung begriffen oder aufgebrochen. Dass durchscheinendes Licht den dichten Werkstoffen Transparenz und Leichtigkeit verleiht, ist ein zentrales Anliegen ihrer Kunst. Die umgebende Architektur wird dadurch in Szene gesetzt, ohne den Raum zu dominieren.

Reto Pulfer (*1981)

Das breitgefächerte Werk von Reto Pulfer (*1981), welches neben bildnerischen und skulpturalen Arbeiten auch Performance, Musik und literarische Texte umfasst, ist gleichwohl im Textilen verhaftet.
Mit aufgespannten, teils bemalten oder zusammengestückten Tüchern bildet Pulfer immersive Installationen, die wie begehbare Malerei wirken. Der Stoff ist zugleich Metapher und Substanz der vom Künstler evozierten synästhetischen Zustände. Sein zur Ausstellung erscheinender Roman «Dschina» wird Arbeiten gegenübergestellt, die parallel zum Schreiben entstanden sind.

Edit Oderbolz (*1966)

Die Künstlerin beschäftigt sich in ihren dreidimensionalen Werken  intensiv mit Lesarten von Raum und Material. In minimalistischer Formensprache kreiert sie mit einfachen Setzungen Objekte und Installationen aus so unprätentiösen Materialien wie Holzperlen oder Spanplatten, Teppichen, Stoffen und Armierungseisen. Humorvoll und poetisch aktiviert sie das emotionale Potential und die Geschichten dieser Gegenstände. Zugleich verraten ihre abstrakten, assoziationsreichen Skulpturen eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit Architektur.