Schatzkammer Sammlung #8

Seit über 30 Jahren bietet der Wärchlade Olten an der Marktgasse und neu auch in einem zweiten Atelier in der Rötzmatt insgesamt 14 betreute Arbeitsplätze für rund 40 teilzeit tätige erwachsenen Menschen aus Olten und Umgebung an, die nicht mehr oder nur teilweise in den regulären Arbeitsprozess integrierbar sind.

Im Textilatelier und in den Holz- und Töpferwerkstätten wird die Arbeit auf die jeweiligen Fähigkeiten der Klient:innen abgestimmt. Es entstehen hochwertige, sorgfältig von Hand gefertigte Objekte im Auftrag oder zum Verkauf im eigenen Laden in der Oltner Altstadt wie z. B. Kinderkleider, Holzspielsachen, Haushaltswäsche, Taschen, Kissen u. Ä.

Der Wärchlades möchte seinen Klient:innen einen strukturgebenden Arbeitsalltag bieten und es ihnen ermöglichen, soziale Kontakte zu pflegen, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen oder zu vertiefen, sowie die persönlichen Ressourcen und das Selbstbild zu stärken. Die Klient:innen sind eingeladen, eigene Ideen einzubringen und an kreativen Prozessen teilzunehmen. Bei der Umsetzung der Arbeiten werden sie von fachlich qualifizierten Mitarbeitenden betreut.

Auf Anregung von Mitgliedern des Leitungs- und Betreuungsteams wird eine Gruppe aus Klient:innen und Teammitgliedern gemeinsam die Kuration der Schatzkammer Sammlung #8 übernehmen. Die Beteiligung entspringt dem Wunsch, im Team durch die Aufgabe enger zusammenzuwachsen und voneinander zu lernen. Die Fähigkeiten der Klient:innen, die durch ihre Arbeit in den Ateliers für Farben, Muster und Formen, gestalterische Fragestellungen ganz allgmein sowie für handwerkliche Qualität sensibilisiert sind, sollen so für die Öffentlichkeit sichtbar werden. Wir sind sehr gespannt auf die Zusammenarbeit und die Fragestellungen, mit denen sich das Wärchlade-Team der Oltner Kunstsammlung annehmen wird. Als Ausgangspunkt dient der Themenkreis «Arbeit».

Zum Ausstellungskonzept

Als städtische Kunstsammlung ist die Sammlung des Kunstmuseums Olten ein öffentliches Gut, ein Schatz, der allen Oltnerinnen und Oltnern gehört. Sie speichert einen Teil des kulturellen Bildgedächtnisses der Region, gibt immer wieder Anstoss zum Rückblick, aber auch zur Überprüfung der Gegenwart, und richtet Fragen an die Zukunft. Durch die vermittelnde und forschende Arbeit im Museum wird die Sammlung ins Heute weitergeführt, in einem grösseren Bezugsrahmen verortet und unter wechselnden Gesichtspunkten befragt.

In diesen Prozess möchten wir die Bevölkerung, unser Publikum und weitere interessierte Kreise noch aktiver einbinden, ganz im Sinne unseres Anspruchs, ein anregender Ort der Begegnung, Bildung, Inspiration und Erholung zu sein. Ziel des Projektes ist es, den Involvierten und der Öffentlichkeit das Potential der Sammlung, den Entstehungsprozess einer Ausstellung sowie die Herausforderungen der Sammlungspflege näherzubringen. Wir freuen uns sehr, zu sehen, was entsteht, wenn Menschen mit unterschiedlichen Prägungen, Interessen und Haltungen an einer gemeinsamen Geschichte schreiben.