24.02. — 12.05.2024 | Stadtkirche Olten
Ukrainisches Fototagebuch / Український фотощоденник
gemeinsam mit der Christkath. Kirchgemeinde Region Olten; kuratiert von Patrick Lüthy (Olten) und Maiia Makieieva (Odessa)
Mit dem Angriff auf die Ukraine hat sich am 24. Februar 2022 das Leben aller Ukrainer:innen verändert. Der inzwischen bald seit zwei Jahren andauernde Krieg hat sich auf die eine oder andere Weise auf alle Bewohner:innen des Landes ausgewirkt und deutlich gemacht, dass das Leben nie wieder so sein wird wie zuvor. Das Projekt Ukrainisches Fototagebuch von Patrick Lüthy (Olten) und Maiia Makieieva (Odessa) dokumentiert die Veränderungen im Alltag der Ukrainerinnen und Ukrainer anhand von Fotografien, die von den Betroffenen selbst auf die Plattform hochgeladen werden und so, mehrsprachig beschriftet, weltweit für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich sind. Zusätzlich zur digitalen Präsenz sollen die Fotografien in Ausstellungen im Ausland gezeigt und verkauft werden. Alle über das Projekt generierten Spenden kommen Kriegsopfern in der Ukraine zugute.
24 лютого 2022 року повністю змінилo життя всіх українців. Війна, так чи інакше, торкнулася кожного і дала зрозуміти, що життя вже ніколи не буде як раніше. Проєкт „Український фотощоденник“ ставить перед собою мету задокументувати ці події за допомогою фотографій. Знімки були зроблені професійними фотографами, цивільними особами та дітьми з України. Швейцарсько-український проект був заснований фотографом з Олтена Патріком Люті, який також відповідає за редакторську роботу разом з одеською фотографкою Майєю Макєєвою. Добірка аналогових фотографій представлена вперше. На виставці в Християнській католицькій церкві вони згруповані навколо дванадцяти термінів, пов‘язаних з досвідом втрат - символічного годинника війни. До виставки також готується книга, яка супроводжуватиме виставку. Пожертви та кошти, отримані від продажу фотографій і публікацій, підуть, безпосередньо, на допомогу жертвам війни в Україні.
Das schweizerisch-ukrainische Fotoprojekt wurde vom Oltner Fotografen Patrick Lüthy (IMAGOpress) initiiert, nachdem er mit seinen Berufskollegen Bruno Kissling (Olten) und Urs Bucher (St. Gallen) kurz nach dem Beginn der Kämpfe im Frühjahr 2022 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in die Schweiz gefahren hatte.
Mit Hilfe der Fotografin Maiia Makieieva aus Odessa entstand im Sommer 2023 dann die Webseite des Ukrainischen Fototagebuchs. Auf dieser Webseite werden bewusst nicht nur Arbeiten von Berufsfotograf:innen, sondern auch Bilder von Kindern, Amateur:innen und unbekannten Autor:innen gezeigt. Alle Aufnahmen stammen von Ukrainerinnen und Ukrainern, die dem Projekt ihre Fotos kostenlos zur Verfügung stellen. Mit Spenden, die über das Ukrainische Fototagebuch generiert werden, werden Kriegsopfer direkt vor Ort unterstützt.
Vom 24. Februar bis 12. Mai 2024 wird eine von Patrick Lüthy und Maiia Makieieva gemeinsam getroffene Auswahl der Fotografien aus dem Fototagebuch erstmals analog in einer Ausstellung gezeigt. In zwölf thematischen Kapiteln wie Licht, kulturelles Erbe, Territorium, Kinder, Tiere, Familie, Front etc. wird das aktuelle Leben in der Ukraine beleuchtet und mehrsprachig (deutsch, ukrainisch, englisch) kommentiert. Die Ausstellung auf den Emporen der Christkatholischen Stadtkirche wird vom Kunstmuseum Olten realisiert. Alle Exponate sind käuflich. Der Erlös aus allfälligen Verkäufen kommt Kriegsopfern in der Ukraine zu Gute.
Publikation
Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiges Buch von Patrick Lüthy und Maiia Maieieva.
Rahmenprogramm
Eröffnet wird die Ausstellung im Rahmen eines Gedenkanlasses zum zweiten Jahrestag der Invasion am 24. Februar 2024 in der Christkatholischen Stadtkirche. Falls die Lage es zulässt, wird Maiia Makieieva zur Vernissage in die Schweiz kommen und im Rahmen eines Gesprächs mit Patrick Lüthy über die Situation in der Ukraine berichten. Begleitveranstaltungen in Kooperation mit dem Oltner Ukraine-Netzwerk Kalyna und der christkatholischen Kirchgemeinde Region Olten möchten Raum für Begegnungen zwischen Schweizer:innen und geflüchteten Ukrainer:innen schaffen.
ÜberlebensKunst – Gemälde-Ausstellung
In den ersten beiden Ausstellungswochen werden im Eingangsbereich der Kirche Bilder aus einem von Hagar Jäggi, Fachberaterin Psychotraumatologie SIPT, initiierten und geleiteten Malatelier für Ukrainerinnen gezeigt. Mit Hilfe der Gemälde verarbeiten und transformieren die Mitglieder der Frauengruppe «Healing Art on Sunday» ihre Erlebnisse und Emotionen auf unterschiedliche Weise.
Diese kreativ-künstlerische Selbstbestimmung wird zu einem kraftvollen Werkzeug für die Förderung der psychischen Gesundheit. Durch das Erschaffung von eigenen Bildern schaffen sich die Frauen zugleich Raum für Heilung und Reflexion. Inmitten der Pinselstriche und Farbausbrüche weben sie ihre Geschichten von Überleben und Resilienz. Letztendlich wird die Malerei so zu einem Instrument, das die Frauen dazu befähigt, ihre eigene kreative Identität zu gestalten und ihre persönlichen Überlebensreisen kunstvoll zu dokumentieren.
Vom 3. März bis 12. Mai 2024 ist der Malzirkel jeweils sonntags im Kunstmuseum Olten zu Gast.
Мистецтво виживання - виставка живопису
Протягом перших двох тижнів виставки, біля входу до церкви, у відвідувачів буде можливість побачити картини з майстерні живопису для українських жінок, яку ініціювала і веде Хаґар Яґґі, консультантка з психотравматології ННЦ СІПТ. Члени жіночої групи „Мистецтво зцілення в неділю“ використовують картини для того, щоб різними способами опрацьовувати та трансформувати свій досвід та емоції.
Зцілююче мистецтво в неділю, курс живопису Хагар Яґґі для українок, щонеділі з 10:00 до 12:00, починаючи з 3 квітня, в Художньому музеї Олтена
Mit dem Rücken zu Dir – Benefiz-Bilderverkauf
Benefiz-Bilderverkauf von Jürg Meyer für das Oltner Ukraine-Netzwerk «Kalyna» zur Finissage der Ausstellung «Ukrainisches Fototagebuch»
Sonntag, 12. Mai, 11–17 Uhr
Jürg Meyer aus Mahren (Lostorf) gehört seit vielen Jahren zur Oltner Kunstszene. Immer wieder trat er beherzt mit künstlerischen Aktionen für Schutz von Menschen, Natur und Kultur ein, 1983 etwa mit 100 grossformatigen Portraits für Amnesty International, 2016 mit «an's Licht», einem Kreativangebot für Asylsuchende der Gemeinden Schönenwerd/Gretzenbach, und mit «Kühlschrank Schweiz», einer Hilfsaktion für syrische Flüchtlinge. Seit über zwei Jahren lässt ihn das Schicksal der Menschen in und aus der Ukraine nicht mehr los. Die Bilder der Serie «Mit dem Rücken zu Dir» zeigen entwurzelte Menschen, Flüchende, die auf der Suche nach einer sicheren Bleibe nicht mehr zurückblicken. Letzten Februar verkaufte er bereits Arbeiten aus dieser Werkgruppe zugunsten von Kriegsbetroffenen. Aus Anlass der Finissage der Fotoausstellung «Ukrainischen Fototagebuch» zeigt er neue Werke aus diesem Zyklus im Erdgeschoss der Christkatholischen Stadtkirche, die er zugunsten des Oltner Ukraine-Netzwerks «Kalyna» verkauft.
Ensemble c'est tout!
Unser Jahresmotto kündet es an: 2024 machen wir nichts allein. Alle Projekte entstehen in Zusammenarbeit mit anderen. Damit leben wir unser Selbstverständnis, ein «offenes Museum» zu sein. Dazu gehört auch, dass wir lokale Institiativen unterstützen und gemeinsam mit Institutionen, Vereinen oder engagierten Kolleg:innen und Privatpersonen aus Olten gemeinsam Vorhaben realisieren.
Die Ausstellung in der Christkatholischen Stadtkirche ist ein gemeinsames Projekt von Patrick Lüthy und Maiia Makieieva (Initiant:innen und Kurator:innen), der Christkatholsichen Kirchgemeinde Region Olten, Kalya, dem Ukraine-Netzwerk Region Olten, Hagar Jäggi und Bruno Kissling. Wir danken allen für die wunderbare Zusammenarbeit.
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