23.01. — 18.04.2021 | Ganzes Haus

Memory

Über die Erinnerung und das
Vergessen in ungewöhnlichen Zeiten

Die Gruppenausstellung «Memory» steht ganz im Zeichen des Gedächtnisses. Sie zeigt Projekte von Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit der Erinnerung, aber auch dem Vergessen auseinandergesetzt haben und präsentiert diese gemeinsam mit ausgewählten Werken aus der Museumssammlung, die ebenfalls eng mit dem Thema verbunden sind.

Die Fähigkeit des Erinnerns, die eng mit unserem Gedächtnis verknüpft ist, macht uns zu dem, was wir sind und (be-)trügt uns doch oft. Die psychische Mechanik des Erinnerns ist derart komplex, dass darin so gut wie alles spezifisch Menschliche involviert und aneinandergekoppelt ist: Emotion, Bewusstsein, Geist, Verstand, Poesie. Erinnerung ist nicht einfach gleichzusetzen mit Gedächtnis. «Erinnern ist vielmehr das Plündern des Gedächtnisses als Tätigkeit des Geistes mithilfe des Gehirns. Man könnte sagen: Das ganze Leben besteht aus Erinnern.» (Christian Schüle)  weiterlesen

Gerade in einer Zeit, in der sich mit den Möglichkeiten der sozialen Medien laufend neue, experimentelle, fiktive und bisweilen falsche Identitäten bilden lassen, andererseits aber auch eine steigende Tendenz zum Verlust der Erinnerung und zur Demenz zu verzeichnen ist, gewinnt das Bewusstsein für diese lebenswichtige Fähigkeit an Bedeutung. Diese Entwicklung wird auch von Künstler*innen beleuchtet: Ihr Interesse gilt der Erinnerungskultur unserer Gesellschaft und spiegelt so etwa unseren Umgang mit einst geschätzten Denkmälern von Personen und Ereignissen wider, die in der postkolonialen und genderbewussten Gegenwart nicht mehr gerne gesehen sind. 

Andere beschäftigen sich mit dem Internet, das nichts vergessen kann, oder setzen sich mit der eigenen familiären Geschichte auseinander. Wieder andere verweisen auf die Bedeutung von bestimmten Objekten als Träger der Erinnerung oder befassen sich mit zeitgeschichtlichen Ereignissen, die fest in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben sind. Neben Werken, die den Einfluss von Sinneswahrnehmungen auf unser Gedächtnis untersuchen, sind in der Ausstellung aber auch stille, eindringliche Arbeiten zu finden, die aufzeigen, was bleibt, wenn wir die Möglichkeit, uns zu erinnern, verlieren.  

Kuratorin: Dorothee Messmer, Assistenz: Miriam Edmunds


Blogbeiträge

 
Video-Werkbetrachtungen


Während dem Lockdown haben Mitarbeiter*innen des Museums Video-Werkbetrachtungen aufgenommen, um unserem Publikum Werke aus der geschlossenen Ausstellung vorzustellen:

Künstler*innen

Cuno Amiet
Karolin Bräg
Karin Karinna Bühler
Marc Antoine Fehr
Franziska Furter
Andrea Good
Annatina Graf
Nina Haab
Christina Hemauer & Roman Keller
Jan Hostettler
huber.huber
Cecile Hummel
Monica Germann / Daniel Lorenzi

Alexandra Meyer
Jörg Mollet
Thi My Lien Nguyen
Christof Nüssli
Philipp Schaerer
Christian Rothacher
Daniel Schwartz
Ernst Thoma
Sebastian Utzni
Regula Weber
Gernot Wieland
Nives Widauer
Dadi Wirz

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