13.10. — 10.11.2024 | Parterre & Beletage

Oltenburg

Zeitgenössische Kunst aus Olten und Altenburg DE – Zwei Partnerstädte spannen zusammen

Zur Feier der 30-jährigen, aktiv gelebten Städtepartnerschaft von Olten und Altenburg DE laden das Kunstmuseum Olten und das Lindenau-Museum Altenburg zu einer gemeinsam konzipierten Ausstellung ein. Im Frühling war die Präsentation in Thüringen zu sehen, nun kommt sie in erweiterter Form in die Eisenbahnstadt an der Aare. Die länderübergreifende Gruppenschau gibt Einblick in das aktuelle Kunstschaffen beider Städte. Werke von je sechs Künstlerinnen treten in der Ausstellung in einen Dialog: Rachel Bühlmann, Nicolle Bussien, Marianne Büttiker, Andrea Gerber, Regina Graber und Andrea Nottaris aus Olten; Bettina Francke, Nora Frohmann, Therese Heller, Julia Penndorf, Karin Pietschmann und Alexandra Preusser aus Altenburg DE

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Seit 30 Jahren sind die Stadt Olten in der Schweiz und das thüringische Altenburg durch eine Städtepartnerschaft miteinander verbunden. Im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte entstanden nicht nur Freundschaften über Grenzen hinweg, sondern es entwickelte sich auch ein lebendiger Austausch zwischen den Kunstschaffenden und Kultureinrichtungen.

Zeitgenössische Künstlerinnen aus Altenburg und Olten begegnen sich nun auch in der aktuellen Ausstellung. Die Besucher:innen können spannende Wechselbeziehungen zwischen diesen Positionen der Gegenwartskunst für sich entdecken. Je eine Kunstschaffende hat neue Arbeiten in der direkten Auseinandersetzung mit der jeweiligen Partnerstadt vor Ort entwickelt: Alexandra Preusser reiste dafür nach Olten, Rachel Bühlmann nach Altenburg.

Oltenburg

Auch wenn Sie die Stadt «Oltenburg» auf Googlemaps vergeblich suchen, kann man ihr eine Existenz nicht absprechen. Sie ist ein utopisches Gebilde, ein imaginärer Ort, der durch Kunst eine Zeit lang zur Realität wird und hoffentlich im Reich der Erinnerungen und in den Herzen weiterlebt –als Fundament für künftige Projekte, Austausch und Perspektivenwechsel, zur Förderung von gegenseitigem Verständnis, Freundschaften und Wissenstransfer.

Als Ortsbezeichnung wurde «Oltenburg» zwar erst für die aktuelle Ausstellung aus der Taufe gehoben, das Vorhaben baut jedoch auf der bereits 30-jährigen Geschichte eines von Oltner:innen und Altenburger:innen gemeinsam erschaffenen und immer wieder neu belebten «Begegnungsraumes» auf. Menschen aus Politik, Verwaltung, Bildungseinrichtungen, Wirtschaft und Kultur haben sich darin immer wieder zusammengefunden, um ihre Arbeit und ihre Lebensrealitäten zu diskutieren.

Die Bedeutung der so gebauten Brücken kann in einer zunehmend polarisierten, Gegensätze statt Gemeinsamkeiten hervorstreichenden Welt und eines bröckelnden Zusammenhaltes in Europa nicht hoch genug geschätzt werden. Mit unseren Ausstellungen in Altenburg und Olten möchten wir dem Miteinander in «Oltenburg» neuen Schwung und Lebendigkeit verleihen – ganz im Sinne unseres Jahrsmottos «Ensemble, c’est tout!» (Zusammen sind wir stark!).


Gegenwartskunst in Olten und Altenburg

Das Kunstmuseum Olten und das Lindenau-Museum Altenburg wurden beide um die Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet. Neben der Pflege wertvoller historischer Sammlungsbestände geniesst die Förderung, Präsentation und Dokumentation des zeitgenössischen Kunstschaffens in beiden Institutionen einen wichtigen Stellenwert.
Das Ausstellungsprojekt «Oltenburg» ist Teil dieses Engagements.


Ausstellung

Auf zwei Stockwerken stellen sich die zwölf beteiligten Künstlerinnen im Alter von 33 bis 61 Jahren mit aktuellen Arbeiten vor, die teilweise eigens für das Projekt entstanden sind. Das Spektrum der verwendeten Techniken ist dabei ebenso breit wie die Vielfalt an Ausdrucksformen und Themen: Fotografien, Druckgraphiken, Zeichnungen, Gemälde, Videokunst, textile Arbeiten, Keramik und raumgreifende Installationen geben Einblick in zwei Kultur-Räume, deren Durchdringung in «Oltenburg» ein anregend schillerndes Panorama an Bezügen und künstlerischen Spielformen eröffnet.

Während Stadtbild und architektonische Landmarken der beiden Orte in den Arbeiten von Rachel Bühlmann und Alexandra Preusser in überzeichneter, verfremdeter oder emotionalisierter Form in Erscheinung treten, lässt uns Karin Pietschmann mit ihren expressiven Tiefdrucken in die Landschaft um Altenburg und ihre Geschichte(n) eintauchen. «Unterwegs in Raum und Zeit» sind wir mit Bettina Francke, deren mit Bilderzählungen versehene Keramikgefässe eine zeitgenössische Adaption antiker Vasen aus der Sammlung des Lindenau-Museums vorschlagen. Andrea Gerber greift indes Gegenstände aus dem Alltag auf und verhilft ihnen durch überraschende Zusammenstellungen oder gezielte Manipulationen zu neuen Identitäten. Mittels Kombination und Schichtung von Versatzstücken aus ihrem umfangreichen Bildarchiv entwickelt Andrea Nottaris ebenso dichte wie athmosphärische und assoziationsreiche Bildkompositionen. Konflikte und Ängste unserer Zeit brechen sich in den Totentänzen von Therese Heller wie in den Illustrationen von Julia Penndorf Bahn, während Nicolle Bussien mit der Video-Arbeit «Als ob» zum Nachdenken über Privilegien, Ausschlussmechanismen und gesellschaftliche Strukturen anregt. Die Bewegung von Körpern und Lichtspuren im Raum – übersetzt in abstrakte Konstellationen und Farbspuren – steht im Zentrum des Schaffens von Nora Frohmann und Regina Graber. Die neuen Filogramme von Marianne Büttiker widmen sich schliesslich ganz den Begegnungen, die durch das Projekt «Oltenburg» ermöglicht werden. Mit farbigen Fäden stickt, respektive «kartiert» sie auf einem «Tafeltuch» die von ihr imaginierten Tisch-Gespräche zwischen den zwölf Künstlerinnen aus Altenburg und Olten.


Katalog

Die Ausstellung wird von einer Publikation begleitet, die alle beteiligten Künstlerinnen und ihre Exponate mit Kurzbiographien, einem Katalogtext und einer Bildstrecke vorstellt.

Konzipiert und erarbeitet wurde der Katalog gemeinsam von den Kuratorinnen des Kunstmuseums Olten (Dorothee Messmer und Katja Herlach) sowie der Kuratorin des Lindenau-Museums Altenburg (Miriam Stadie). Das Buch enthält Beiträge von Eleonora Mariotta, Miriam Stadie und Marina Stawicki sowie Grussworte der Stadtpräsidenten und der Museumsdirektor:innen beider Städte.

Deutsch, Papierback, 18 x 24 cm, 92 Seiten, ISBN: 978-3-86104-080-4
Preis: 15 CHF (zzgl. Porto & Verpackung), bestellen: info@kunstmuseumolten.ch


Dank

Für die finanzielle Unterstützung des Projekts danken wir dem Lotteriefonds des Kantons Solothurn, der Stadt Olten sowie den Unterstützer:innen auf Seiten des Lindenau-Museum Altenburg.

Für die inspirierende Zusammenarbeit danken wir Dr. Roland Kirschke, Direktor des Lindenaumuseums, unserer Altenburger Co-Kuratorin Miriam Stadie sowie allen beteiligten Künstler:innen.

Christof Schelbert, Künstler und Präsident des Kunstvereins Olten, und sein Altenburger Kollege Stefan Knechtel danken wir dafür, dass sie das Projekt angestossen und mit Wohlwollen begleitet haben.


Pressestimmen (Auswahl)


Ausstellung in Altenburg

Prinzenpalais des Residenzschlosses Altenburg
20. April bis 19. Mai 2024
> Website

Ansichten

Veranstaltungen

16:30 | Museum

SA
12
OKT
Vernissage «Oltenburg»

Zeitgenössische Kunst aus Altenburg & Olten

18:00 | Museum

Di
22
OKT
Regardez! Franz. Führung

Oltenburg & Sammlung

19:15 | Museum

Di
22
OKT
Guardate! Ital. Führung

Oltenburg & Sammlung

12:15 | Museum

MI
23
OKT
Kunst zum Zmittag

zu den aktuellen Ausstellungen

15:00—17:00 | Museum

MI
23
OKT
Offenes Atelier

für Gross und Klein

18:00 | Museum

Di
29
OKT
Kunst-Stadt-Spaziergang

Ein Streifzug durch Olten in Begleitung zweier engagierter Persönlichkeiten

12:00 | Museum

FR–SA
1–2
NOV
Kunstbuch | Kunst im Buch | Buchkunst

zum Buchfestival Olten

15:00—15:45 | Museum

FR
1
NOV
Büchermachen als Herzensangelegenheit

zum Buchfestival Olten

16:15—16:45 | Museum

FR
1
NOV
Illustration als Kunstpraxis

zum Buchfestival Olten

18:15—19:00 | Museum

FR
1
NOV
Kunstgeschichte(n) schreiben

Wiederentdeckung eines Surrealisten

15:00—15:30 | Museum

SA
2
NOV
Lieblingsbücher und Trouvaillen

zum Buchfestival Olten

16:00—16:30 | Museum

SA
2
NOV
Kunstbuch – Ladenhüter?

zum Buchfestival Olten

19:00—21:00 | Museum

FR
8
NOV
Schweizer Erzählnacht 2024

Traumwelten

14:00—16:00 | Museum

SO
10
NOV
Skat oder Jass?

Ein Oltenburger Spiel-Nachmittag

16:00 | Museum

SO
10
NOV
Finissage «Oltenburg»

Rundgang mit Oltner Künstlerinnen

Mitmachen

MACH MIT!
Oltenburger Lieblingsworte & Lieblingsorte

Auf einer im Parterre positionierten Papierrolle, die diesen Frühling bereits in der Oltenburg-Ausstellung in Altenburg im Einsatz war, sammeln wir Oltenburger Lieblingswörter und Lieblingsorte. Mach mit und ergänze das Wortgeflecht um Deine Lieblingsworte und Lieblingsorte.


Oltenburger Lieblingsworte

Orte haben einen Klang. Die lokal gesprochene Sprache verleiht ihm eine unverwechselbare Tonalität.

Sprichst Du Oltnerisch? Oder eine andere Schweizer Mundart?
Und weisst Du, wie Altenburgisch oder Thüringisch tönt?

Welches ist Dein Lieblingswort in Deinem Dialekt?
Notiere es gern auf der Papierrolle.

Im Rahmen der Erzählnacht vom 8. November 2024 werden wir das Wortgeflecht zum Klingen bringen.


Oltenburger Lieblingsorte

Wir erleben unsere Umgebung alle auf individuelle Weise, nehmen unterschiedliche Dinge wahr.

Was ist Dein Lieblingsort in Olten oder in Altenburg?
Beschreibe oder zeichne ihn gern auf der Rolle.

Auf unseren monatlichen Kunst-Stadt-Spaziergängen erkunden wir die Stadt  mit Gästen immer wieder aus neuen Perspektiven. Am 29. Oktober ist Vermittlerin  Marina Stawicki mit der Künstlerin Nicolle Bussien und Pema Sonam unterwegs, die Olten auch mit den Augen einer Tochter von Exil-Tibetern betrachtet.

Ausstellungsbüechli der Kunstvermittlung

Zu jeder Ausstellung gestaltet die Kunstvermittlung ein Ausstellungsbücheli. Dabei handelt es sich um ein kostenfreies Angebot für Kinder, Familien und neugierige Erwachsene. Es lädt zur aktiven Auseinandersetzung mit den Exponaten ein, zum Zeichnen, Rätseln, genau Hinschauen.

Sie bekommen das Büechli und einen Bleistift am Empfangstresen. Über Rückmeldungen zu Beobachtungen oder über Fragen, die sich aus der Entdeckungsreise mit dem Büechli ergeben, freuen wir uns immer. Gern können Sie diese am Empfang deponieren oder der Kunstvermittlung per Mail mitteilen:

Neues Ausstellungsbüechli zur aktuellen Ausstellungen, Foto: Katja Herlach
Neues Ausstellungsbüechli zur aktuellen Ausstellungen, Foto: Katja Herlach