01.10. — 14.11.2021 | Mezzanine
Schatzkammer Sammlung #1
Partizipatives Ausstellungsprojekt
und Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs
Die Sammlungsausstellung nimmt Bezug auf die parallel gezeigten Hauptausstellungen von Iwan Baan und Daniela Keiser. Damit folgt sie einem gut erprobten und bewährten Ausstellungskonzept des Hauses. Es erlaubt uns, die Sammlungsbestände in immer wieder neuen Konstellationen zu präsentieren, sie unter wechselnden Blickwinkeln zu untersuchen, sie zu kontextualiseren und weiterzuentwickeln. Neu ist dieses Mal allerdings die partizipative Anlage des Projekts.Die Ausstellung wird nämlich nicht von den Kuratorinnen des Museums vorbereitet, sondern von Bewohner*innen des Grossraums Olten entwickelt.
Als städtische Kunstsammlung ist die Sammlung des Kunstmuseums Olten ein Schatz, der allen Oltnerinnen und Oltnern gehört. Die Sammlung hütet einen Teil des kulturellen Bildgedächtnisses der Region. Damit gibt sie immer wieder Anstoss zum Rückblick aber auch zur Überprüfung der Gegenwart und richtet Fragen an die Zukunft. Durch die vermittelnde und forschende Arbeit im Museum wird die Sammlung ins Heute weitergeführt und in einem grösseren Bezugsrahmen verortet.
In diesen Prozess möchten wir die Bevölkerung noch aktiver einbinden. Ziel des Projektes ist es, den Involvierten und der Öffentlichkeit das Potential der Sammlung aber auch den Entstehungsprozess einer Ausstellung sowie die Herausforderungen der Sammlungspflege näherzubringen. weiterlesen
Das Format «Schatzkammer Sammlung» wird im nächsten Jahr weiterentwickelt. Es gehört zu unserem Schwerpunkt-Programm «Das offene Museum», welches uns auf dem Weg zum neuen Kunstmuseum begleitet.
Für die erste Ausgabe haben wir drei Personen aus dem Umfeld des Museums gebeten, Werke aus «ihrer» Sammlung auszuwählen und diese Schätze zu einer Ausstellung zu fügen: Andreas Burckhardt (*1938), Marie-Louise Felber Arciresi (*1969) und ihre Tochter Eos Arciresi (*2007) gehören verschiedenen Generationen an und sind dem Museum auf unterschiedliche Weise verbunden. Alle haben sie ein Flair für Gestaltung und Kunst, leben in Olten oder seiner näheren Umgebung.
Als Setzung von Seiten des Museums zeigen wir im Rahmen der Präsentation die Pläne und das Modell des erstrangierten Projekts aus dem Architekturwettbewerb für das neue Kunstmuseum Olten, den die ARGE Buchner Bründler Architekten, Proplaning AG und Robin Winogrond Landschaftsarchitekten Ende August 2021 für sich entschieden hat. VEDO DOVE DEVO verkörpert die Vision einer «Schatzkammer» für die Oltner Kunstsammlung, die den Erhalt der Bestände für kommende Generationen gewährleistet.
Die Kurator*innen und ihre Auswahl
Andreas Burckhardt hat viele Jahre als Chefarzt für Orthopädie am Kantonsspital Olten gewirkt. Der leidenschaftliche Sammler ist dem Museum schon lange verbunden und hat seine Geschicke als ehemaliger Präsident der «Freunde» gefördert. Seine Auswahl aus der Schatzkammer stellt mit Jean Mauboulès (*1943) und Flavio Paolucci (*1934) zwei Kunstschaffende ins Zentrum, deren Werke sich durch die Verwendung fragiler und natürlicher Materialien auszeichnen: u.a. Glas, Erde, Russ, handgeschöpftes Papier oder Äste. Es sind stille, poetische Arbeiten, die an der Grenze zur Abstraktion mit archaischen Zeichen und Formen agieren.
Marie-Louise Felber Arciresi ist Grafikerin. Sie lebt und arbeitet in Olten, ab und zu auch fürs Kunstmuseum. Ihre Tochter Eos Arciresi absolviert gerade das letzte Schuljahr an der Sekundarschule im Frohheimschulhaus. Als kleines Mädchen hat sie den Museumsbetrieb im Rahmen von Vermittlungsangeboten kennengelernt und 2014 als Autorin an der von ihrer Mutter gestalteten Publikation «52 Lieblingsbilder aus der Sammlung des Kunstmuseums Olten» mitgewirkt.
Die beiden sind von Themen ausgegangen, die sich für sie aus der Beschäftigung mit den Fotografien von Iwan Baan und Daniela Keiser ergeben haben: Im ersten Kabinett geht es um Licht und Schatten, im zweiten Kabinett um das Leben in Räumen, um Ein- und Ausblicke. Grundsätzlich war ihnen wichtig, dass auch Menschen in den gezeigten Arbeiten präsent sind. Mit der Wahl und der Setzung ihrer Exponate im Raum suchten sie zudem sehr bewusst einen Dialog mit dem zu diesem Zeitpunkt bereits gehängten Ausstellungsteil von Andreas Burckhardt.
Auf diese Weise ist eine stimmungsvolle und höchst anregende Ausstellung entstanden. Grossen Dank!
Künstler*innen
Vertretene Kunstschaffende
Ausstellungsteil von Andreas Burckhardt:
Maud Châtelet
Geneviève Claisse
Franz Eggenschwiler
Jean Mauboulès
Marguerite Hersberger
Flavio Paolucci
Ludwig Stocker
Ausstellungsteil von
Marie-Louise Felber Arciresi und Eos Arciresi:
Franziska Furter
Jan Hostettler
Andreas Hofer
Schang Hutter
Reinhold Kündig
Bruno Landis
Alois Lichtsteiner
Lina Müller
Ueli Sager
Beatrix Sitter-Liver
Thomas Schaub
Walter Schneider
Verena Thürkauf
Konrad Vetter
Aline Zeltner
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