25.08. — 14.11.2021 | Parterre & Beletage
Iwan Baan
Momentum of Light
Photography – Architecture – Art: The Kunstmuseum Olten focus on this triad with its two autumn exhibitions. We are simultaneously showing works by the internationally renowned Dutch architectural photographer, Iwan Baan (*1975), and the Swiss artist and Meret Oppenheim award winner Daniela Keiser (*1963), who have each developed their own unmistakable artistic language from an intensive engagement with architecture and the possibilities of the medium of photography.
Fotografie – Architektur – Kunst. Dieser Trias nimmt sich das Kunstmuseum Olten mit seinen Herbstausstellungen an. Parallel zeigen wir Arbeiten des international bekannten niederländischen Architektur-Fotografen Iwan Baan (*1975) und der Schweizer Künstlerin und Meret Oppenheim Preisträgerin Daniela Keiser (*1963), die ihre je eigene, unverwechselbare Bildsprache aus der intensiven Auseinandersetzung mit Architektur und den Möglichkeiten des Mediums Fotografie entwickelt haben.
Iwan Baan presents his latest project «Momentum of Light» in his first institutional solo exhibition in Switzerland. Under this title, the photographer shows pictures from a trip to Burkina Faso which he took last March along with the internationally renowned Burkinabe architect Francis Kéré. The photographs are the result of the visual exploration of the character of the West African nation’s traditional buildings and are shots of how the locals live their lives. In all of his doing, Iwan Baan is interested in people, their relationship to space and architecture, and their possibilities of using spaces, interacting in them, and shaping them.
The title «Momentum of Light» echos the longstanding interest of Iwan Baan in the determining quality of light in architecture. Across the African continent, but especially in the the sub-Saharan African region, the light provided by the sun has a particularly stark quality – a fact that becomes apparent in traditional buildings and in the way sunlight shapes the daily routines of their inhabitants. With no artificial light, architecture had to make use of sunlight to create a light source within a building, yet at the same time it had to protect the inhabitants of a house from its intensity. The result is a vernacular architecture that works with very few or small openings. They render the inside of a building near pitch black while the outside is illuminated by glaring sunlight.
Following the logic of the complementary light conditions in Iwan Baan's photographs, the exhibition presents interior and exterior shots separately in an alternating sequence of rooms. While the outdoor scenes are materialized as pigmented inkjet prints on Hahnemühle photo rag paper and shown in bright rooms in a free floating manner in front of the white walls, the interiors are presented on specially designed CIELUMA-lightboxes by Zumtobel in darkened rooms with carpets articulating a homely atmosphere.
Iwan Baan stellt in seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in der Schweiz sein neuestes Projekt «Momentum of Light» vor. Er präsentiert Fotografien einer Reise nach Burkina Faso, die er im letzten März gemeinsam mit dem Architekten Francis Kéré unternommen hat, um den Charakter der traditionellen Bauten im Land zu ergründen und die Lebensweisen der dort Wohnenden bildnerisch einzufangen. Dabei stehen die Menschen stets im Zentrum von Baans Fotografien, ihr Verhältnis zum Raum und zur Architektur, ihre Möglichkeiten, Räume zu nutzen, darin zu interagieren und sie zu gestalten.
Der Titel «Momentum of Light» steht dabei für Baans langjährige Auseinandersetzung mit der alles bestimmenden Qualität des Lichts in der Architektur. Auf dem afrikanischen Kontinent, besonders in der Subsahara-Zone, hat das Sonnenlicht eine ausserordentlich starke Intensität. Diese wirkt sich ebenso auf die traditionelle Bauweise als auch auf das tägliche Leben der Menschen aus. In Gegenden, in denen mit wenig künstlichem Licht ausgekommen werden muss, fand die Architektur Wege, um die Sonne als stete Lichtquelle innerhalb von Gebäuden zu nutzen und die darin Wohnenden gleichzeitig vor ihrer Intensität zu schützen. Das Ergebnis sind Bauten mit wenigen kleinen Öffnungen, die das im Dunkel liegende Gebäudeinnere nur punktuell erhellen, während die Aussenwelt dem direkten Sonnenschein und der Hitze ausgesetzt ist.
Der Logik der konträren Lichtverhältnisse in Iwan Baans Bildern folgend werden in der Ausstellung Innen- und Aussenaufnahmen getrennt in wechselnden Raumabfolgen und unterschiedlichen Materialisierungen präsentiert. Der Rundgang beginnt mit Aussenaufnahmen, die als klassisch pigmentierte Inkjet Prints auf Hahnemühle Foto Rag Papier quasi schwebend vor der weissen Wand präsentiert werden. Im ersten Obergeschoss wechselt man dann ins Innere, zu Interieurs, die wir auf speziellen, von der Beleuchtungsfirma Zumtobel neu konzipierten CIELUMA-Lichtboxen in verdunkelten Räumen zeigen. Der neu verlegte Teppichboden schafft hier eine wohnliche Atmosphäre. Die letzten beiden Säle führen mit weiteren Aussenaufnahmen wieder ins Licht zurück.
Publication / Publikation
Together with Francis Kéré, Iwan Baan has created a delicately materialized
volume of photo essays on the role of light in the architecture of Burkina Faso,
which will be published in September 2021 under the title Momentum of Light by Lars Müller Publishers and designed by Haller Brun, in time for the exhibition at the Kunstmuseum Olten. Baan’s pictures are accompanied by architectual sketches and a text by Francis Kéré, who himself grew up in this environment and whose architecture is inspired by it. The stunning photographs are printed in a special technique to give a sense of being immersed in the very light conditions that are documented.
The project was originally initiated and made possible by the Zumtobel Group. The company specialized in high quality lightning systems invited Iwan Baan to accompany their 30th annual report with a photo essay, which for the first time in the companys history lead also to an independent publication.
Pünktlich zur Ausstellung im Kunstmuseum Olten erscheint im September 2021 bei Lars Müller Publishers der gleichnamige, von Iwan Baan und Francis Kéré realisierte und von Haller Brun gestaltete Fotoessayband über die Rolle des Lichts in der Architektur des westafrikanischen Landes. Baans Bilder werden von architektonischen Skizzen und von einem Text von Francis Kéré begleitet, der selbst in einem Dorf in Burkina Faso aufgewachsen ist und von der Architektur des Landes inspiriert wurde. Die atemberaubenden Fotografien wurden in einer speziell entwickelten Technik gedruckt, um die intensiven, von Baan dokumentierten Lichtstimmungen adäquat zur Darstellung zu bringen.
Das Projekt wäre nicht zustande gekommen, hätte die Zumtobel Group Iwan Baan nicht dazu eingeladen, die 30. Ausgabe des jeweils durch einen Künstler oder eine Künstlerin gestalteten Jahresberichts der Firma bildnerisch zu begleiten. Daraus entstand nun erstmals in der Firmengeschichte eine eigenständige Publikation.
Press Review (selection) / Pressespiegel (Auswahl)
werk bauen und wohnen, 24.8.2021 (werk-notiz)
Drei Ausstellungen im Kunstmuseum Olten
Ausstellungshinweis von Roland Züger, D
Solothurner Zeitung, 26.8.2021
Im Spannungsfeld zwischen Architektur, Kunst und den Möglichkeiten der Fotografie: Fotoausstellung zeigt die Architektur des Lebens
von Vanessa Simili, D
Neue Zürcher Zeitung NZZ, 29.8.2021 (Feuilleton)
Ein afrikanischer Architekt zeigt, dass die Kultur seines Kontinents so urban ist wie der Rest der Welt
von Sabine von Fischer, D
Wallpaper Magazin, 8.9.2021
Iwan Baan and Francis Kéré explore light and architecture
von Ellie Stathaki, E
swiss architects, 29.9.2021
Dunkelheit unter gleissender Sonne
von Elias Baumgarten, D
Neue Zürcher Zeitung NZZ, 30.9.2021 (Feuilleton)
«Die Häuser folgen keinem Plan, sondern den Bedürfnissen, die sich auch ändern können». Der Architekt Francis Kéré erklärt im Gespräch die Schwierigkeiten der Unesco in Burkina Faso. Die Dörfer verändern sich nach jeder Regenzeit, doch das Wissen um die Traditionen geht verloren.
von Sabine von Fischer, D
artline, 2021/10
Dem Licht nach. Inspirierende Ausstellungen von Iwan Baan und Daniela Keiser lassen im Kunstmuseum Olten Menschen und ihr Habitat erleben
von Annette Hoffmann, D
Baublatt, 11.10.2021 (News)
Ausstellung: Iwan Baan und Francis Kéré in Burkina Faso
Monocle, 12.10.2021 (M24 Radio, audio)
Monocle on Design, A review of design, architecture and craft, Episode 522:
Iwan Baan, Niwaki, Bruce Kuwabara
by Nolan Giles, E
fotointern.ch, 23.10.2021 (Bücher)
Buchtipp: Iwan Baan / Francis Kéré «Momentum of Light»
von Urs Tillmanns, D
Dank
Wir danken der Firma Zumtobel, der Zumtobel Group und dem Swisslos-Fonds des Kantons Solothurn für ihre Unterstützung.
Medienkooperation
sichtbar.art
ist eine kuratierte Plattform für Fotografie und richtet sich an eine anspruchsvolle, internationale Leserschaft, mit Interesse an Fotografie und Kunst. Der sichtbar.art-Newsletter erscheint wöchentlich und informiert über: Art Fairs, Artist Talks, Art Tours, Auktionen, Ausstellungen, Buchvernissagen, Events, Festivals, Photobooks und Vernissagen.
Künstler*innen
Iwan Baan
born 1975 in Alkmaar, grew up near Amsterdam and studied photography at the Royal Academy of Art in The Hague.
His world-famous architectural and documentary photographs are regularly published in magazines and newspapers including Domus, a+u, New York Magazine, and the New York Times.
He has worked for renowned architecture firms such as SANAA, Rem Koolhaas/OMA, Herzog & de Meuron, Toyo Ito, Steven Holl, and Zaha Hadid.
By representing people in architecture and always showing the surroundings of the buildings he portrays, Baan questions the traditional representation of buildings as isolated and static structures. In his photographs he focuses on the connection between architecture and its surroundings. Instead of isolating the built structure, he embeds it in history and context. He tries to “create more of a story or a feeling for a project” and “to communicate how people use the space.” Baan’s pictures are now among the most widely published photographs in the world, and his frank “polysemic shots” have been compared to the work of Diane Arbus.
In 2010, Baan won the first annual Julius Shulman Photography Award, named after the most famous architectural photographer of the twentieth century. At the Venice Architecture Biennale in 2012 he received the Golden Lion for the best installation. In 2012 he took a photograph of Manhattan after Hurricane Sandy which vividly illustrated the various effects of the storm and was featured on the cover of New York Magazine. It later became a limited-edition print that was sold to benefit the victims of Sandy. In April 2016, Baan received the Stephen A. Kliment Oculus Award from AIA New York.
Since 2008, Baan has published nearly twenty books of photographs on building projects around the world. His photo essays are regularly featured in international newspapers and magazines.
More about Iwan Baan
Iwan Baan
geb. 1975 in Alkmaar, wuchs in der Nähe von Amsterdam auf und studierte Fotografie an der Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten in Den Haag.
Seine weltweit bekannten Architektur- und Dokumentarfotografien werden regelmässig in Architekturmagazinen und Zeitungen veröffentlicht, darunter: Domus, a+u, New York Magazine und The New York Times.
Er war für renommierte Architekturbüros wie SANAA, Rem Koolhaas/OMA, Herzog & deMeuron, Toyo Ito, Steven Holl und Zaha Hadid tätig.
Indem er Menschen in der Architektur repräsentiert und immer auch die Umgebung der portraitierten Gebäude zeigt, stellt Baan die traditionelle Darstellung von Gebäuden als isolierte und statische Gebilde in Frage. In seinen Fotografien konzentriert er sich auf die Verbindung von Architektur und Umgebung. Statt die gebaute Struktur zu isolieren, bettet er sie in Geschichte und Kontext ein. Er versucht, «mehr von einer Geschichte oder einem Gefühl für ein Projekt zu erzeugen» und «zu kommunizieren, wie Menschen den Raum nutzen».
Baans Bilder gelten heute als mit «die am häufigsten veröffentlichten» Fotografien der Welt, und seine aufrichtigen «polysemischen Aufnahmen» wurden mit der Arbeit von Diane Arbus verglichen.
2010 gewann Baan den ersten jährlichen Julius Shulman Photography Award, benannt nach dem berühmtesten Architekturfotografen des 20. Jahrhunderts. Auf der Architekturbiennale Venedig 2012 erhielt er den Goldenen Löwen für die beste Installation. Im Jahr 2012 nahm er das Bild von Manhattan nach dem Hurrikan Sandy auf, welches die unterschiedlichen Auswirkungen des Sturms anschaulich illustrierte und als Cover des New York Magazins diente. Später wurde daraus ein limitierter Druck, der zu Gunsten von Sandys Opfern verkauft wurde. Im April 2016 erhielt Baan den Stephen A. Kliment Oculus Award der AIA New York.
Seit 2008 veröffentlichte Baan fast zwanzig Bildbände zu Bauprojekten in der ganzen Welt. Seine Bildreportagen erscheinen regelmässig in internationalen Zeitungen und Magazinen.
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